„Ihr habt es selbst verderbt, jetzt sollt ihr die Folgen tragen“ – Warum sie nicht zuließ, dass ihr Bruder mit seiner Familie in ihre Wohnung zieht

„Ihr habt ihn selbst verwöhnt, und jetzt sollen wir den Scherbenhaufen beseitigen“ — warum Katharina ihren Bruder nicht in ihrer Wohnung wohnen ließ

In jeder Familie gibt es früher oder später Streit. Mal geht es um Geld, mal um Besitz. Doch in Katharinas Familie aus Köln eskalierte alles, als sie und ihr Mann sich weigerten, ihrem Bruder und seiner schwangeren Frau kostenlos eine Unterkunft zu geben. Dafür war ihre Mutter, Gudrun Helene, zutiefst beleidigt — jene Frau, die ihren Sohn jahrelang wie ein rohes Ei behandelt hatte und nun verlangte, dass „die Familie zusammenhalten müsse“.

Es begann alles vor langer Zeit. Katharina war zwölf, als ihr Vater starb. Für sie war es eine Tragödie, denn sie hatte ihn abgöttisch geliebt. Ihr jüngerer Bruder, Florian, war gerade erst sieben, und von da an konzentrierte Gudrun all ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Sie war überzeugt, er leide am meisten, und umgab ihn mit übertriebener Fürsorge, sodass er nie erwachsen werden musste.

Während Katharina Böden schrubbte, Suppe kochte und Wäsche wusch, lag Florian auf dem Sofa mit seinem Tablet. Man lastete ihr von Kindesbeinen an „Erwachsenenpflichten“ auf, während Florian „noch klein“ war — und das erklärte alles. Selbst als Katharina an der Universität aufgenommen wurde, nannte die Mutter sie egoistisch. Sie musste arbeiten, um ihr Zimmer, Essen und Studiengebühren selbst zu bezahlen.

Katharina schaffte den Ausbruch. Sie fand eine gute Anstellung, lernte Stefan kennen — einen anständigen, fleißigen Mann, drei Jahre älter als sie. Er wurde schnell ihr Rückhalt, und als er ihr einen Heiratsantrag machte, zögerte sie nicht. Die Hochzeit war bescheiden, aber herzlich. Das Paar beschloss: Bei Verwandten wollten sie nicht wohnen, lieber mieteten sie sich ein, doch zu ihren Bedingungen. Sie sparten auf eine eigene Wohnung.

Als Stefans Vater starb, trauerte seine Mutter schwer. Ihre Schwester, die in Athen lebte, lud die Witwe ein, am Meer zu genesen. Die Frau willigte ein, sie brauchte Erholung. Sie besaß eine geräumige Vierzimmerwohnung im Herzen Kölns. Stefan und Katharina schlugen vor: Lass uns die Wohnung vermieten, wir schicken dir das Geld. Wir kümmern uns um alles. Die Schwiegermutter war gerührt. So begann es: Die Vermietung, regelmäßige Überweisungen, Verständnis. Nach einem Jahr bot sie an, die Wohnung auf Stefan zu überschreiben. Sie sagte: „Ihr seid verlässlich, gutherzig. Lasst das wenigstens eure Stütze sein.“

Während die einen arbeiteten, verfielen die anderen. Katharinas Bruder Florian hatte mit fünfundzwanzig noch nichts erreicht. Keinen festen Job, lebte bei der Mutter. Dann die überraschende Nachricht: Seine achtzehnjährige Freundin, die er kaum zwei Monate kannte, war schwanger. Gudrun, die früher Konflikte mit Vorwürfen erstickte, stritt nun ständig mit der jungen Schwiegertochter. Die Atmosphäre zu Hause war unerträglich.

Und dann erfuhr Gudrun, dass die Wohnung in der Innenstadt nun Stefan gehörte. Wie auf Kommando erschien sie mit einer Pralinenschachtel und einem Glas selbstgemachter Marmelade. Sie lächelte, nannte Stefan „mein Sohn“, Katharina „meine Freude“. Es war klar: Sie kam, um zu bitten.

„Katharina, du verstehst doch, Florian hat es gerade schwer. Eine junge Frau, ein Kind unterwegs. Ihr könnt helfen — lasst sie doch bei euch wohnen. Ohne die Miete kommt ihr auch zurecht. Familie muss zusammenhalten“, flötete die Mutter süßlich.

Doch Katharina seufzte nur tief:

„Mutter, du hast ihn so gemacht. Er hat nie gearbeitet, weil du es nicht verlangt hast. Nie Verantwortung getragen, weil du alles für ihn entschieden hast. Du hast ein ‚Kind‘ großgezogen, das fünfundzwanzig ist. Und jetzt sollen wir zahlen? Nein. Stefan und ich zahlen die Hypothek, und die Miete ist unsere einzige Einnahme. Wir schulden niemandem etwas.“

„Ich habe mein Leben für dich geopfert! Und das ist dein Dank? Nicht mal deinem Bruder helfen willst du?!“, fuhr Gudrun auf.

„Du hast nie etwas für mich geopfert, Mutter. Ich habe mir alles selbst aufgebaut. Selbst gearbeitet, selbst gelernt, selbst überlebt. Und Florian — das ist deine Aufgabe. Und dein Fehler. Also kümmere dich selbst darum, wo er wohnt.“

Seit jenem Abend spricht Gudrun nicht mehr mit ihrer Tochter. Katharina leidet, aber sie weicht nicht zurück. Sie weiß: Gibt sie einmal nach, werden sie und Stefan die Leidtragenden sein. Der Bruder „wohnt nur kurz“, dann „bis das Kind größer ist“, dann „bis der Kindergartenplatz da ist“ — und so weiter, Jahre lang. Und ihr Leben?

Hat sie richtig gehandelt? Manche würden sagen: zu hart. Andere: vernünftig. Doch Katharina ist sicher: Verwandtschaft ist kein Freifahrtschein für ein Leben auf Kosten anderer. Vor allem nicht, wenn jemand jahrelang zur Verantwortungslosigkeit erzogen wurde.

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